Drei für das Jahr 2021 exemplarische Projekte aus der Sparte Film

Filmtreff Kino Orient. Das Kino Orient in Baden-Wettingen ist ein von Freiwilligen getragener Ort der kulturellen Begegnung. Das Kino macht es möglich, mit Filmschaffenden ins Gespräch zu kommen, andere Blickweisen und formale Vielfalt zu erleben und ganz einfach sehenswerte alte wie neue Filme zu entdecken. © Kino Orient

«L’amour du monde». Jenna Hesse hat bereits mit vielschichtig gezeichneten Figuren und einem grossen Talent in der Mis-en-scène überzeugt. Ihr Spielfilmdebüt «L’amour du monde» verspricht einen poetischen Schweizer Film mit drei Figuren, die eine stille Verweigerung gegenüber dem Leben eint. Der Film wird von Olivier Zobrist von der Firma Langfilm produziert. © Langfilm

Quartierstrasse in Ceyhan, Türkei.  Kezia Zurbrügg spürt auf einem Reisestipendium für ihr Filmprojekt «Yolda» Alltagsrituale von Frauen auf und sucht nach kleinen Momenten des Ausbruchs aus klassischen Rollenbildern. Vom Südosten der Türkei reist sie zwei Monate ins Landesinnere und westwärts zurück in die Schweiz. © Kezia Zurbrügg

Ausgewählte Filme und Weiterentwicklung

Kantone mit grossen Etats wie Bern, Zürich oder Basel haben die Möglichkeit Strukturförderung zu betreiben. Dort können Produktionsfirmen ihren Standort eröffnen und für die Herstellung ihrer Filme Gesuche für Beiträge bis zu einer Million eingeben. Dem Fachbereich Film des Aargauer Kuratoriums stehen pro Jahr rund 680’000 Schweizer Franken zur Förderung des Aargauer Films zur Verfügung. Damit kann das Aargauer Kuratorium mit Beiträgen bis zu maximal CHF 100’000 die Finanzierung ausgewählter Filme mit Bezug zum Aargau sinnvoll ergänzen — 2021 beispielsweise die Komödie «65» nach einem Drehbuch der Aargauerin Petra Volpe.

Speziell erlauben unsere Statuten auch junge Aargauer Talente zu unterstützen, die ihren Abschlussfilm an einer Schweizer Filmhochschule machen. So unterstützte das Aargauer Kuratorium 2021 den Animationsfilm «Zwei Bananen, zehn Franken, ein Velo» über die Integration von Flüchtlingen von Aira Joana, dem Aargauer Nicolas Roth und Pirmin Bieri an der HSLU Luzern. Die Werkbeiträge sind ein immer beliebter werdendes Förderinstrument des Kuratoriums, das Aargauer Filmschaffenden jenseits von Einzelproduktionen die Möglichkeit gibt, sich gezielt in eine Materie zu vertiefen und sich künstlerisch weiterzuentwickeln. Und im Rahmen der neuen Rechercheförderung konnten über ein niederschwelliges Antragsverfahren die Autorinnen Eliane Bertschi, Sandra Gysi, Nathalie Oestreicher und Kezia Zurbrügg in Vorbereitungsarbeiten für ihre Projekte unterstützt werden.

Der Fachbereich Film definiert das Medium Film breit. So haben wir auch 2021 offene Formate gefördert, wie eine Videoinstallation von Erich Busslinger oder das gelungene interdisziplinäre VR Projekt LOS in der Distribution. 

Mit Programmbeiträgen unterstützen wir die sehr engagierten Kinospielstätten. Sie machen internationale, Schweizer und Aargauer Filme zugänglich. Für die Erhaltung einer lebendigen Filmkultur im Kanton sind sie existenziell. Sonja Kilbertus, Vorsitz Fachbereich Film