Liebe Leserinnen und Leser
Letztes Jahr hat das Aargauer Kuratorium erstmals seinen Tätigkeitsbericht in digitaler Form veröffentlicht. Mit der neuen Webpublikation haben wir eine hohe Reichweite erreicht und Rückmeldungen erhalten, die mit einem herkömmlichen Druckerzeugnis nicht möglich gewesen wären. Die erfolgreiche digitale Weiterentwicklung führen wir daher fort und publizieren den Tätigkeitsbericht 2021 wiederum im World Wide Web.
Das Aargauer Kuratorium hat sich 2021 erneut personell verändert. Portraits der neuen Kuratorinnen Sonja Kilbertus (Vorsitz Fachbereich Film und Mitglied Fachbereich Literatur) und Gabriela Krapf (Mitglied Fachbereiche Jazz & Rock/Pop sowie Klassik) finden Sie unter der Rubrik Personelles. In dieser Rubrik verabschieden wir auch den engagierten Kurator Marc Unternährer und Gabi Umbricht, die sich während neun Jahren als Kuratorin und zuletzt zudem als Vizepräsidentin für das Aargauer Kunstschaffen eingesetzt hat. Auf der Geschäftsstelle nehmen wir Abschied von Michael Achermann, er hat ein gutes Jahr die Geschäfte geleitet. Nathalie Widmer verlässt uns ebenfalls. Sie gehörte dem Team an und hat rund zwei Jahre die Ressorts Literatur und Regionale Kulturveranstalter betreut. Ihnen allen danken wir dafür, sich in unterschiedlichen Funktionen für das Aargauer Kunst- und Kulturschaffen eingesetzt zu haben. Auf die Neubesetzung der Geschäftsführung mit Daniel Waser und Anne-Sophie Scholl als Ressortverantwortliche Literatur werden wir im Tätigkeitsbericht 2022 eingehen.
Von Dank alleine wird man nicht satt. Dies betrifft vor allem die Aargauer Kunst- und Kulturschaffenden. Die Pandemie hat schweizweit die prekäre Arbeitssituation von Künstlerinnen und Künstlern ins Bewusstsein gerückt. Das Aargauer Kuratorium setzt sich dafür ein, dass Kunst- und Kulturschaffende angemessen für ihre künstlerische Leistung honoriert werden. Kunstprojekte und Programme von Kulturveranstaltenden müssen die Gagen von Künstlerinnen und Künstlern budgetieren. Nur so kann Selbstausbeutung mit ihren langfristigen sozialen Folgen verhindert werden. Und: Eine faire Entlöhnung sichert Professionalität. Kulturförderung steht in der Verantwortung, sich über die einzelne Unterstützung hinaus für Kunst- und Kulturschaffende einzusetzen. Diese Verantwortung muss sich im Aargauer Kuratorium und seinem Milizgremium spiegeln. Die elf Kuratorinnen und Kuratoren, zumeist selbst Kunst- und Kulturschaffende, setzen sich ehrenamtlich für die Aargauer Kunst und Kultur ein. Damit sich auch weiterhin qualifizierte Fachpersonen langfristig in unserem Gremium engagieren, braucht es eine stimmige Balance zwischen monetären und nicht-monetären Anreizen. Eine faire Entschädigung ist zudem die Voraussetzung, dass sich Fachpersonen zur Verfügung stellen, die sich ein ideelles Engagement nicht leisten können. Verdankenswerterweise hat der Vorsteher des Departements Bildung, Kultur und Sport (BKS) für 2021 bis Ende 2022 eine provisorische Aufstockung der Aufwandsentschädigungen der elf Kuratorinnen und Kuratoren beschlossen.
Zugleich wurde ein Prozess eingeleitet, der eine Überprüfung der internen Abläufe und Aufgaben zwischen der Geschäftsstelle und dem Milizgremium der Kuratorinnen und Kuratoren vornimmt. Dies mit der Absicht, den Aufwand der Mitglieder im Kuratorium zu verringern und eine Entlastung zu schaffen. 2021 haben wir einen Prozess der Organisationsentwicklung begonnen, der 2022 fortgesetzt wird. Wohin die Weiterentwicklung des Aargauer Kuratoriums auch führen wird: Ziel muss sein, den Förderbedürfnissen des zeitgenössischen Kunst- und Kulturschaffens im Kanton Aargau gerecht zu werden.
Hannes Gut, Stv. Geschäftsführer Aargauer Kuratorium